Familie Schneider

FAMILIE SCHNEIDER

Karl Schneider (51) bewirtschaftet 50 Hektar Grünland und zwei Hektar Wald. Auf dem wunderschön gelegenen Hof in der Nähe von Kißlegg hat alles seinen Platz, es ist aufgeräumt. Entsprechend klar ist auch Schneiders Betriebsphilosophie: ihm geht es um das Minimieren der Kosten unter voller Ausnutzung der eigenen Ressourcen. „Wir melken 6500 kg Milch rein aus dem Grundfutter“, sagt Schneider nicht ohne Stolz. So gibt es für die 50 Braunviehkühe und 40 Stück Jungvieh viel Gras und Heu, Silage, aber auch getrocknete Grascobs. Diese lässt er in der Trocknungsanlage in Kißlegg herstellen. Das Gras vom fünften Schnitt Ende September ist dazu am besten geeignet. Die eiweißreichen Cobs helfen mit, die Kosten für teures Kraftfutter zu senken. Um die 9000 kg Milch Stalldurchschnitt zu schaffen, benötigen die Tiere etwa eine Tonne Kraftfutter pro Kuh und Jahr.

Neben der Grassilage im Winter wird das gute Heu zu gefüttert. So bleiben die Tiere gesund. Um die Qualität sicherzustellen, gibt es auf dem Betrieb eine moderne Heutrocknungsanlage, angetrieben mit Eigenstrom aus der Fotovoltaikanlage.
Mit etwas späteren Mähzeitpunkten versucht Schneider stets den Rohfaser- und Kräuteranteil im Grünfutter immer weiter zu verbessern.

Für den Vollblut-Landwirt war das Milchvieh immer ein Traum. Um ihn zu verwirklichen, hat er zusätzlich eine Zimmermannslehre absolviert. „So konnte ich alle Baumaßnahmen selber durchführen“. Das war sehr hilfreich, denn den damals recht maroden Betrieb hat er 1995 zusammen mit seinem Vater erwerben können. So kam auf die Eltern und die vierköpfige-Familie jede Menge Arbeit zu. Erst die Sanierung des Wohnhauses, dann der Bau eines neuen Laufstalls, zuletzt die Heutrocknung. „Wir kommen eigentlich aus Röthenbach im Allgäu“, erzählt Karl Schneider. Dort hatte die Familie einen kleinen Hof mit zehn Hektar und 15 Kühen, konnte sich aber nicht vergrößern und der Vater musste außerlandwirtschaftlich Geld verdienen, um die Familie zu ernähren. Für den Sohn Karl war das Grund genug, mit voller Kraft in den Vollerwerb einzusteigen, nach dem Motto: richtig oder gar nicht.
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